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FRATELLI OSTERIA Herzogenaurach

DER DUFT VON BASILIKUM

„1986 war das, da habe ich meinen Mann in Nürnberg in der Nachmittagsdisco kennengelernt. Und weil er Italiener ist, bin ich ihn nicht mehr losgeworden." Ramona Giuliano lacht herzlich, als sie von der ersten Begegnung mit ihrem späteren Ehemann Patrizio erzählt. Obwohl die 52-Jährige eine waschechte Fürtherin ist und ihren wohlklingenden Nachnamen ihrem Mann zu verdanken hat, wird die aparte dunkelhaarige Frau mit den großen braunen Augen oft selbst für eine Südländerin gehalten. Das mag auch an ihrem offenen und menschenfreundlichen Wesen liegen, außerdem ist sie, wie sie selbst sagt, „ziemlich temperamentvoll".

Gemeinsam mit Kollegin Heike Stühler managt Ramona Giuliano seit Januar 2020 bei der SCHULTHEISS Wohnbau AG den Empfang, hat für jeden Kunden ein freundliches Wort und begrüßt auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem strahlenden Lächeln. „Ich mag einfach den Kontakt zu Menschen", sagt sie. Die Kontaktfreudigkeit teilt Ramona Giuliano mit Ehemann Patrizio, den man in Franken seit 34 Jahren als Gastronom aus Leidenschaft kennt. 1987 stieg der damals 18-Jährige in den Restaurantbetrieb von Papa Vittorio mit ein, dem „Canta Napoli“ in der Fürther Straße. Ein Lokal, das über die Grenzen Nürnbergs hinweg für seine besonders leckere italienische Küche bekannt war, bis Vittorio Giuliano in den wohlverdienten Ruhestand ging.

Ausgestattet mit dem Vollblutgastronomen-Gen des Vaters war es auch für Sohn Patrizio schließlich keine Frage, ob er sich selbstständig machen sollte. 2007 ergab sich dafür die perfekte Gelegenheit in Herzogenaurach. Patrizio Giuliano bekam dort den Zuschlag für ein idyllisch am Marktplatz gelegenes Speiselokal in einem charmanten Fachwerkhaus. Die passende Wohnung im ersten Stock des Hauses gab es praktischerweise gleich mit dazu. Ramona und Patrizio Giuliano zogen ein, im Erdgeschoss wurde die „Fratelli Osteria“ eröffnet, und auch Papa Vittorio schwang schon nach kurzer Zeit wieder im Lokal des Sohnes den Kochlöffel, denn der Ruhestand war ihm schnell zu langweilig geworden.

„Ich wohne gerne in Herzogenaurach. Ich liebe diesen Ort“, sagt Ramona Giuliano lachend. „Wenn ich zu Hause bin, aus dem Fenster auf den schönen Marktplatz blicke und es aus dem Erdgeschoss nach frisch gekochten Ragù alla Bolognese und frischem Basilikum duftet, fühle ich mich wie im Urlaub. Und natürlich genieße ich es auch sehr, wenn ich mich in unseren romantisch mit wildem Wein zugewachsenen Außenbereich setzen kann und mein Mann mir ein leckeres Essen serviert!“ Aber selbstverständlich lässt sich Ramona Giuliano in der „Fratelli Osteria“ nicht nur bedienen, sondern packt auch selbst tatkräftig mit an. „Das geht in einem Familienbetrieb nicht anders“, sagt sie. „Ich mache die Wäsche, bin für die Dekoration zuständig und bepflanze den Garten. Und wenn es turbulent zugeht, springe ich auch schon mal hinter die Theke und spüle die Gläser. Ansonsten mische ich mich nicht allzu viel ein, die Osteria ist Patrizios Bereich. Wir haben schon mal versucht, zusammenzuarbeiten, aber da hat es häufiger gekracht. Dazu sind wir uns eindeutig zu ähnlich und beide viel zu temperamentvoll!“

Die Küche in der „Fratelli Osteria“ ist authentisch italienisch. Darauf legt der gebürtige Neapolitaner Patrizio Giuliano großen Wert. Pasta und Pizza gibt es zwar ebenso, aber berühmt ist die Osteria für ihre Fisch- und Fleischgerichte. „Patrizio verkünstelt sich nicht, er setzt auf hochwertige Produkte und echte, ehrliche Küche“, sagt Ramona Giuliano und ergänzt lachend, „da kann er auch ziemlich stur sein.“ So wird beispielsweise eine „Pizza Nutella“, die selbst in Italien mittlerweile zum kulinarischen Star avanciert ist, die Küche des Süditalieners niemals verlassen. Zumal echte Neapolitaner bei der Zutatenliste für Pizzabelag lediglich Mozzarella und Basilikum sowie Knoblauch und Oregano als Originale durchgehen lassen - alles andere gilt bereits als grenzwertig. Auch wenn ein Gast nach dem Essen einen Cappuccino bestellt, kann sich Patrizio Giuliano nur mühsam einen Kommentar verkneifen. Wer in Italien Cappuccino trinkt, frühstückt gerade - Cappuccino nach dem Essen ist in Italien verpönt. Espresso hingegen passt immer.

Patrizio Giuliano ist ein Wirt mit Charakter - und seine Gäste schätzen ihn und seine Küche genau dafür. Wie vielen anderen Gastronomiebetrieben hat ihm die Coronakrise dennoch schwer zu schaffen gemacht. Unterkriegen wollte er sich nicht lassen, stattdessen hat er der Krise mit einem To-go-Konzept und einem Minimarkt mit italienischen Lebensmitteln im Gastraum getrotzt. Die Zeiten waren trotzdem alles andere als leicht. Nun fiebert Patrizio Giuliano nach der langen Phase des Lockdowns zusammen mit seinem Team und Ehefrau Ramona ungeduldig der Wiedereröffnung entgegen. Und auch seine Gäste können es kaum erwarten, dass ihnen an einem liebevoll eingedeckten Tisch im gemütlichen Gastraum der „Fratelli Osteria“ endlich wieder der würzig-verführerische Duft von Basilikum und frisch gekochtem Ragù um die Nase weht.

FRATELLI OSTERIA
Marktplatz 10, Herzogenaurach
Telefon: 09132/836 22 60
www.fratelli-osteria.de

 

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