Männer benehmen sich im Büro wie in einer WG und schaffen es nie, Geschirr in die Spülmaschine zu stellen? „Stimmt nicht!“, sagt Manuela Wiest. „Typische Diskussionen, die manche Frau von zu Hause kennt, gibt’s hier bei uns im Büro nicht.“ Die 28-Jährige muss es wissen, denn gemeinsam mit ihrer 31-jährigen Kollegin Kerstin Stauber ist sie für die Frauenpower im Team der SCHULTHEISS Hoch- und Tiefbau GmbH zuständig. „Unsere Jungs sind gut erzogen“, lacht Manuela Wiest. „Im Büro kümmert sich jeder gleichberechtigt um die Spülmaschine, selbst unser Geschäftsführer Andreas Desch macht da keine Ausnahme. „Im Arbeitsalltag und im Umgang miteinander wird bei uns generell kein Unterschied zwischen Mann und Frau gemacht“, ergänzt Kerstin Stauber. „Hier sind alle gleich.“

Die beiden Frauen verantworten als kaufmännische Mitarbeiterinnen die Verwaltung und das Personalwesen des Rohbauunternehmens. Bürokauffrau Manuela Wiest ist seit 2011 dabei, die gelernte Handelskauffrau Kerstin Stauber, die aktuell berufsbegleitend den Fernlehrgang ,,Personalsachbearbeiterin“ absolviert, seit 2019. Dass sie im Arbeitsalltag von 96 Männern umgeben sind, stört die beiden Frauen überhaupt nicht – im Gegenteil. „Der Ton ist vielleicht manchmal etwas rauer als in Teams mit einem höheren Frauenanteil, aber dafür auch sehr ehrlich und offen“, meint Manuela Wiest. „Lästereien oder so was wie Zickenkrieg gibt's hier nicht. Wenn mal ein Problem auftaucht, wird es direkt angesprochen und ist dann auch vom Tisch.“ Nicht zuletzt deshalb empfinden beide Mitarbeiterinnen das Betriebsklima bei der SCHULTHEISS Hoch- und Tiefbau GmbH als „sehr familiär“ und „extrem gut“. Auch nach Feierabend sitze man immer wieder noch gemütlich zusammen, um den Arbeitstag gemeinsam ausklingen zu lassen. Weibliche Teamverstärkung wünschen sich die zwei Frauen im Übrigen nicht zwingend. „Wir sind ganz glücklich mit unseren Männern!“, stellen die beiden lachend fest. „Lieber noch ein paar Kollegen mehr!“

Angesichts des beachtlichen Männeranteils im Team könnte man meinen, Manuela Wiest und Kerstin Stauber seien echte „Männerversteherinnen“ − ein einziges Phänomen ist ihnen trotzdem bis heute ein Rätsel geblieben: die sagenumwobene Männergrippe. Zwischen Privatleben und Büro gebe es bezüglich der „heimtückischsten aller Krankheiten“ allerdings deutliche Unterschiede, meint Kerstin Stauber augenzwinkernd. „Im Büro leidet die Spezies Mann deutlich leiser als zu Hause“, schmunzelt sie und fügt im gleichen Atemzug die Erklärung hinzu. „Hier im Büro gibt's natürlich weder Aufmerksamkeit noch Mitleid, und es wird auch keiner gepflegt!“